Lieder so bunt wie das Herbstlaub Von Schwarzwälder-Bote 02.10.2017 - 20:25 Uhr
Vielfältig und bunt wie das Laub der Blätter im Herbst war das Programm beim Jahreskonzert des Männerchors des Männergesangvereins Klosterreichenbach in der Reichenbachhalle. Drei Chöre waren beteiligt Unter der Leitung von Michael Hegenauer eröffnete der Männerchor des Männergesangvereins (MGV), begleitet von Roland Wettstädt am Akkordeon, mit den "Mädchen von Batavia" schwungvoll den Konzertabend in der Reichenbachhalle in Klosterreichenbach. Shanties zum Auftakt Nachdem Vorsitzender Hans Haist die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, setzte der Männerchor seinen ersten Auftritt mit Shanties wie "Weit übers Meer", der musikalischen Interpretation der Sehnsucht eines Seemann, und "Mein Schätzchen" fort. Den Schlusspunkt dieses Blocks setzte "Matrose" Fritz Gaiser als Solist mit "De Hamborger Veermaster", begleitet von Akkordeon und Chor vor der Kulisse eines Leuchtturms am Meer. Der Liederkranz Loßburg setzte das Programm – wie von Chorleiterin Lara Vivien Cieply angekündigt – mit "Scherben aus der Dreigroschenoper" fort. Passend zum Thema des Theaterstücks von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill waren die Sänger nicht nur musikalisch, sondern auch optisch ein Erlebnis. Begleitet von Michael Hegenauer am Klavier, sang der Liederkranz Loßburg eine "Moritat" und den "Anstatt-Dass-Song". Szenenapplaus erhielten die Schwestern Kerstin Henninger und Heide Noreiks für ihre großartige Darbietung des Eifersuchtsduetts. Bevor die Gäste in die Pause verabschiedet wurden, zeigte der Chor Tonart des MGV Klosterreichenbach die musikalische Bandbreite seiner aktuellen Stücke auf. Vom afrikanischen "Sana Sananina" über das afrikanisch klingende, aber bayrisch gesungene "Do ge da ja" bis hin zu "That Lonesome Road", das so manchen Zuhörer dazu veranlasste, sich mit geschlossenen Augen dem Stück hinzugeben, wurde gemäß dem Motto des Abends – "Melodien bunt wie der Herbst" – ein breit gefächertes Spektrum dargeboten. Nach der Pause folgten mit dem Liederkranz Loßburg und der Geschichte von Polly, der Tochter des Geschäftsmanns Peachum, und dem Bandenchef Mackie Messer weitere "Scherben aus der Dreigroschenoper". Nach "Denn wovon lebt der Mensch?" und "Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens" setzten die Sänger zum Dreigroschenfinale an. Die vom Publikum geforderte Zugabe gab der Chor humorvoll in Form des Hochzeitslieds. Zum Abschuss des Konzertabends kam nochmals der Männerchor auf die Bühne und unterstrich dies sofort musikalisch mit dem Stück "Die Männer sind da". Mit "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern, das von Ernst Kallfass für den Männerchor ins Schwäbische übersetzt worden war, ließen die Männer die Gäste hören, dass sich das österreichische Original und die schwäbische Version gar nicht so sehr unterscheiden. Mit dem traditionellen Stück "Die Untreue" von Friedrich Silcher näherte sich der Konzertabend seinem musikalischen Ende. Hans Haist dankte allen Gästen für ihr Kommen sowie den Sängern, vor allem dem Liederkranz Loßburg, und den beiden Chorleitern Lara Cieply und Michael Hegenauer für ein abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltetes Programm. Ebenso ging sein Dank an alle Helfer, allen voran Hans Knüppel und Hubert Pfaff, die sich vor dem Programm mit einem großen Büfett um die Bewirtung der Gäste gekümmert hatten. Haist lud dazu ein, ab Freitag, 6. Oktober, am offenen Chorprojekt von Tonart teilzunehmen. In etwa sieben Proben wird dort für zwei Benefizkonzerte in der Gemeinde Baiersbronn die Soul-Messe von Kai Lünnemann einstudiert. Der Männerchor läutete dann musikalisch mit "Ein Bier, das macht den Durst erst schön" den geselligen Ausklang des Abends ein.